Marc Pfertzel hatten wohl die wenigsten auf ihrer Rechnung.
Der Franzose, der seine Position als Vertreter von Marcel Maltritz von Woche zu Woche immer besser ausfüllt, hat auch noch gar nicht so viele Elfmeter in seinem Leben geschossen. „Beim Pokalspiel in Münster”, erinnert er sich, „da war ich irgendwann mal an der Reihe.” Damals verwandelte er genauso sicher, wie am Samstag. Aber davor? Pfertzel musste tief in seinem Gedächtnis graben. „Ich glaube, das war in der Jugend, da war ich 14”, glaubt der heute 27-Jährige.
Und wieso hat er gerade in so einer wichtigen Phase gegen Cottbus die Verantwortung übernommen? „Wir hatten uns vor dem Spiel darüber unterhalten. Und der Trainer hat gesagt, ich solle es machen, wenn ich mich stark fühle.”
Selbst von der Androhung seines Mitspielers Daniel Imhof („Wehe, Du bringst den nicht rein”) ließ er sich nicht beeinflussen: „Ich habe ganz lange gewartet, bis der Torwart sich bewegt und dann einfach in die andere Ecke geschossen.” Außerdem habe er das Video der Partie Dortmund gegen Cottbus gesehen, wo Alexander Frei für den BVB einen Elfmeter verwandelte: „Da hat der Torwart auch die gleiche Seite gewählt.”
Marc Pfertzel, nur Beispiel dafür, wie sich das Gesicht der Mannschaft innerhalb weniger Wochen verändert hat - in der Hinrunde war er häufiger ein Wanderer zwischen den Welten, inzwischen hat er jedes Spiel mitgemacht. „Für uns”, hat Pfertzel ausgemacht, „hat mit der Rückrunde eine neue Saison begonnen.” Und bei ihm Qualitäten zum Vorschein gebracht, die vorher eher verborgen waren.
(Quelle: derwesten.de)