Marc Pfertzel (li.) bejubelt sein erstes Bundesligator gegen Arminia Bielefeld
Ein Interview von Goal.com-Reporter Torsten PAULY
Bochum. Ein Franzose beim VfL: Marc Pfertzel wechselte 2007 vom italienischen Erstliga-Absteiger US Livorno in die Bundesliga. Dort hat sich der 27-jährige Verteidiger mittlerweile einen Stammplatz erkämpft, zuletzt sogar als umjubelter Matchwinner. Goal.com sprach im großen Exklusiv-Interview mit Marc Pfertzel über seine Qualitäten als Torjäger, die Chancen auf den Klassenerhalt und das schlechte Bochumer Wetter.
Goal.com: Sie haben gegen die Cottbuser ihr zweites Bundesliga-Tor gemacht, werden Sie am Ende noch zum VfL-Torjäger?
Marc Pfertzel (lacht): Nein, nein, unsere Stürmer brauchen keine Angst zu haben, die gegnerischen schon, denn ich bin und bleibe Abwehrspieler.
Goal.com: War es denn vor dem Spiel klar, dass sie vom Elfmeterpunkt antreten, wenn die Situation eintrifft?
Marc Pfertzel: Wir hatten vor dem Spiel eine Liste mit drei Spielern, die bei einem Elfer in Frage kommen: Sestak, Dabrowski und ich. Da Sestak gefoult wurde, kam der nicht in Frage. Dabrowski kam zu mir und hat mich gefragt, was für ein Gefühl ich hätte. Und da ich ein gutes hatte, habe ich mir de Ball geschnappt und ihn reingehauen.
„ES IST NOCH EIN WEITER WEG“
Goal.com: Wie wichtig war dieser Sieg für den VfL Bochum?
Marc Pfertzel: Der war natürlich extrem wichtig für unsere Mannschaft, vor allem weil, wir damit die Abstiegsränge verlassen konnten. Gegen Cottbus ist es immer schwer zu gewinnen, die spielen in der Rückrunde auch einen guten Fußball.
Goal.com: Beim VfL läuft es in der Rückrunde mit drei Siegen und einem Remis in fünf Spielen ja richtig super. Was ist denn anders als in der Hinrunde?
Marc Pfertzel: Wir sind im Großen und Ganzen die gleiche Truppe geblieben. In der Winterpause haben lediglich zwei Spieler den Verein verlassen. Zu uns gestoßen ist Diego Klimowicz, der sicherlich eine Verstärkung für uns ist. Viel wichtiger ist jedoch, dass alle kapiert haben, dass wir in einer schwierigen Situation stecken und alle alles geben müssen, dass wir den Klassenerhalt schaffen. Wir sind auf einem guten Weg, aber der Weg ist auch noch sehr lang.
„ICH FREUE MICH RIESIG AUF DIE BAYERN“
Goal.com: In den kommenden beiden Spielen geht es erst gegen Bayer Leverkusen und dann kommen die Bayern. Was ist da vom VfL Bochum zu erwarten?
Marc Pfertzel: Das sind ohne Frage zwei ganz dicke Brocken, aber wir brauchen uns auch gegen diese Teams nicht zu verstecken. Das haben wir in der Hinrunde schon in München gezeigt, dort einen Punkt geholt. Ich denke, dass kann uns auch dieses Mal gegen beide Teams gelingen. Ich freue mich schon riesig auf die Bayern. Aber erst einmal liegt die volle Konzentration auf dem Spiel gegen Bayer Leverkusen. Wir haben in beiden Begegnungen nichts zu verlieren.
Goal.com: „…tief im Westen ist es besser, viel besser als man glaubt“, singt Herbert Grönemeyer über seine Heimatstadt. Wie gefällt es ihnen in Bochum?
Marc Pfertzel: Wirklich super. Es gibt auch in Bochum alles, was das Herz begehrt: super Restaurants, gute Pubs, viele Freizeitmöglichkeiten, tolle Geschäfte und ein schönes Stadion. Und die Leute hier sind super nett und freundlich. (lacht) Nur das Wetter ist oft bescheiden...
Lest morgen Teil zwei des Interviews, in dem Marc Pfertzel über seine alte Heimat Livorno spricht, die Nationalmannschaft und uns seinen Meistertipp verrät.
(Quelle: goal.com)